Seiten

Mittwoch, 5. Februar 2014

Software Update - Teil 1: Ach, das hat die Datei gemacht...

Software Update
In stundenlanger Schwerstarbeit wurde sie zusammengestellt. Bis ins kleinste Detail wurde alles dokumentiert: die Excel-Liste jeder Software auf unserem Server. Und inmitten der tabellarischen Ordnung stellt sich nur eine Frage: "Was zum Teufel machen diese Dinger eigentlich?"

Die Online- und Webbranche ist von Fluktuation gezeichnet. Mitarbeiter kommen und noch mehr Mitarbeiter gehen wieder. Und jeder einzelne hinterlässt seine virtuellen Spuren. Sozusagen sein dateiverzeichnetes Vermächtnis.
Und genau das war das Problem: Dateiverzeichnisse. Alte Dateiverzeichnisse. Angelegt von ehemaligen Mitarbeitern und ohne Dokumentation oder Funktionsbeschreibung rücksichtslos im Stich gelassen. Dadurch kam es zu dieser verstrickten Situation, dass niemand mehr wusste, wofür die Dateien und die Software eigentlich gut war.

Falls ihr den Prolog der "Software-Update-Saga" noch nicht gelesen habt, hier ein kurzes, klares Briefing: nach einem Hacker-Angriff auf unseren Server, beschlossen wir, unsere gesamte Software auf eben jenem Server zu updaten. Dafür haben sich unsere fleißigen Praktikanten mal eben vom Kopierer abgewandt und eine umfangreiche Liste sämtlicher Software erstellt.

Doch letztendlich standen wir immer noch vor dem Problem, dass wir nicht wussten, welche Dateien denn jetzt noch wichtig waren, welche nicht und welche einfach still vor sich hin arbeiteten. Darum war es an der Zeit auszumisten. Und zwar nach dem Schema der bewerten "Trial and Error" Methode.
Dabei schnappten wir uns einfach eine zweifelhafte Datei bzw. Verzeichnis und benannten sie um. Denn Dateien kommunizieren untereinander größtenteils über ihre Dateinamen. Und wenn die sich gegenseitig nicht mehr finden und zusammen arbeiten können, funktioniert die Software nicht mehr richtig. Und das sollte irgendwann jemandem auffallen.

Webentwickler Profi-Tipp:
Benennt die Dateien einfach nur um. Löscht sie nicht gleich. Auch wenn ihr euch noch so sicher seid. Denn sollte die Datei wichtig gewesen sein, wäre das... ungeschickt...

Doch natürlich konnten wir nicht alle Dateien sofort umbenennen. Denn sonst wäre, bei einem eventuellen Problem, ein Rückschluss auf die betreffende Datei ein wenig schwierig geworden. Und wir hätten wieder dieselbe Ausgangssituation wie zuvor... nur eben andersrum.
Also auf zum Kopierer, den Praktikanten geholt und vor den Rechner gesetzt. Kurzes, klares Briefing: "Dateien umbenennen. Tag für Tag, Woche für Woche. Und überprüfen, ob noch alles so funktioniert, wie es soll."

Und letztendlich löschten wir alle umbenannten Dateien und Verzeichnisse, die keine Fehler verursachten, und übrig blieb die Software, die auch wirklich noch in Verwendung war.
Damit war die Vorbereitung abgeschlossen und wir konnten uns endlich der eigentlichen Aufgabe widmen. Dem Updaten...

Fortsetzung folgt...